In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird dem Sommer die Wandlungsphase Feuer zugeordnet. Die Natur hat sich in prächtige Kleider gehüllt und herausgeputzt.Alles vibriert vor Lebenskraft. Das Leben fühlt sich leicht an, wir liegen unter dem klaren, blauen Himmel, als gäbe es nichts zu tun - die Natur sorgt für uns. Nach der Arbeit des Frühlings, in dem wir gesät haben, können wir nun vollkommen beruhigt das Reifen der Früchte erwarten. So, wie es auch der Bergpredigt beschrieben ist. Sie eggen nicht und säen nicht und leiden doch keinen Hunger.
Doch in der grössten Hitze des Tages tritt ein Moment ein, in dem die Natur plötzlich zu schweigen scheit. Selbst das Rauschen der Blätter kommt zur Ruhe und die Luft liegt schwer über dem Gras. Die grosse Mittagshitze zwingt uns Menschen und Tiere ins Yin zurück, in die Ruhe, um sich nicht völlig zu verausgaben. Es tritt die Stile der Siesta ein. Zur Zeit des grössten Yangs ist auch die Saat des anderen schon vorhanden. Das ist das Spiel der Natur und wenn wir mit diesem Rhythmus mitschwingen, führen wir uns wohl.
Wir gehen spät schlafen und geniessen die langen, geselligen Abende im Freien. Dennoch müssen wir wachsam sein, dass wir uns nicht zu sehr erhitzen, denn zuviel Hitze beginnt uns auszutrocknen, macht uns unruhig und erschöpft uns schliesslich.
Der Sommer beherrscht das Herz, es ist das Kaiserorgan und entspricht im Feudalstaat der Position des Herrschers, der mit tiefem Verständnis und Weisheit regiert. Alle psyschischen, intellektuellen und spirituellen Fähigkeiten, die die Persönlichkeit eines Menschen ausmachen, werden dem Herzen zugeordnet. Das Herz beherbergt den Geist, das Bewusstsein und dafür benötigt es ausreichend Blut und Substantz, wir würden sagen unser Nervenköstum. Die Gesichtsfarbe spiegelt den Zustand der Blutversorgung wider und ist ein wichtiges diagnostisches Merkmal.
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